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Pinguicula - Blüten violett oder violett/weiß, 15 - 25 mm lang, 
Sporn 3 - 9 mm lang, weniger als halb so lang wie die übrige Krone
- Verbreitung:
Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich -

Blüten rötlichviolett,
Zipfel der Kelchunterlippe fast vollständig verwachsen, Zipfel oft abgerundet
> 1

Blüten blauviolett, 
Kelchunterlippe tief gespalten, Zipfel +/- spitz
> 2

 

1        Zipfel der Kelchunterlippe fast vollständig verwachsen


Pinguicula vulgaris L.
(Gewöhnliches Fettkraut)

V - VI,  Quell- und Flachmoore, Rieselfluren (300 - 2300 m)
              Reisensburg, Fehdermähder- Wiese, Bayern, ca. 450 m ü.M. (25.05.2008)

Zu den Varietäten und Unterarten

Synonyme:
Pinguicula arctica Eastw, Pinguicula bicolor Wol.,
Pinguicula bohemica Krajina

English name:
Common Butterwort

Nom francais:
Grassette commune

Nome italiano: 
Erba unta comune

Verbreitung in Deutschland:
Verbreitet Alpen, Alpenvorland, Südschwarzwald; zerstreut Erzgebirge, Bayerischer Wald, Harz, Thüringer Wald (hier zurückgehend); Norden und restlicher Osten sehr selten und vielerorts verschwunden; sehr zerstreut Niederbayern, O-Baden-Württemberg, Z-Franken 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 3+ (gefährdet), Baden-Württemberg: 3 (gefährdet), Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: 0 (ausgestorben), Brandenburg: 1 (vom Aussterben bedroht), Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 0 (ausgestorben), Mecklenburg-Vorpommern: 2 (stark gefährdet), Niedersachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Nordrhein-Westfalen: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: 2 (stark gefährdet), Schleswig-Holstein: 1 (vom Aussterben bedroht), Thüringen: 2 (stark gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, 
England, Belgium, Netherlands, Denmark, Faroer Isl., Finland, Sweden, Iceland, Norway, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, European Russia, Russia, Ukraine,
Morocco, USA, Canada, Greenland

Etymologie:
- Pinguicula: Verkleinerungsform von pinguis = fett (glänzende Blätter)
- vulgaris: gewöhnlich

 

 

 

 

Pflanze 5 - 20 cm groß
mit 1 - 5 einblütigen Stängeln pro Blattrosette

Krone violett oder hellblau, Schlundfleck weiß

Oberlippe 2- teilig, Unterlippe 3- teilig

Krone 13 - 20 mm lang, Sporn 3 - 6 mm  lang,
weniger als halb so lang wie die übrige Krone,

Kelch 2- lippig, die beiden Lippen nur am Grund verwachsen,
Kelchoberlippe 3- teilig, Kelchunterlippe 2- teilig, fast vollständig verwachsen

Kapsel eiförmig, mehr als 2 x so lang wie breit


Photo und copyright Oliver Gluch

Blätter zu 5 - 9 in grundständiger, dem Untergrund angedrückter Rosette

Blätter grün oder gelbgrün, 3 - 4 cm lang, 1 - 2 cm breit, elliptisch, ganzrandig, klebrig- drüsig,
vorne stumpf oder spitz, am Rand +/- nach oben gerollt

Bilden im Winter Hibernakel (= Dauerformen) aus, welche unterirdisch den Winter überdauern

 

 

2      Kelchunterlippe meist bis zum Grund gespalten

Endemit des Majella- Massivs (Abruzzen)
Kapsel eiförmig
Kronunterlippe ohne weiße Flecken
> 3


Photo und copyright Oliver Gluch

Verbreitung: Alpen
Kapsel kugelig
Kronunterlippe mit weißen Flecken
> 4

 

3        Endemit des Majella- Massivs (Abruzzen), Kronunterlippe ohne weiße Flecken


Pinguicula fiorii Tammaro & Pace
(Fioris Fettkraut)

 

V - VI,  Nasse Felsen, Rieselfluren (750 - 2500 m)
              Valle dell'Orfento, Majella- Massiv, Abruzzen, 1420 m ü.M. (Oliver Gluch 31.05.2013)

Synonyme:
Keine

English name:
Fiori's Butterwort

Nome italiano: 
Erba unta di Fiori, Pinguicola di Fiori

Weltweite Verbreitung:
Italien (Abruzzen)

Etymologie:
- Pinguicula: Verkleinerungsform von pinguis = fett (glänzende Blätter)
- fiorii: benannt nach Adriano Fiori (1865-1950), italienischer Botaniker

2n = 32

Pinguicula fiorii wird in der Publikation "Il genere Pinguicula L. (Lentibulariaceae) in Italia Centrale ed istituzione di una nuova specie P. fiorii Tamm. et Pace" (1987) von F. Tammaro und Loretta Pace beschrieben.

 

 

 

 

Pflanze 5 - 15 cm groß
Blattrosette mit 1 - 2 blattlosen Schaäften

 

Krone 15 - 22 mm, dunkel blauviolett, Oberlippe 2- teilig, viel kleiner als die Unterlippe, Unterlippe 3- teilig, ohne weiße Flecken auf der Unterlippe, ohne dunkle Aderung, Schlund weit geöffnet (90 - 120 °), weiß, mit weißen Haaren


Photo und copyright Oliver Gluch

Blütenstiele und Kelch drüsig, Kelchoberlippe 3- teilig, mit dreieckigen, spitzen Zipfeln, Mittelzipfel meist kaum größer als die beiden seitlichen

 

Kelchunterlippe tief gespalten, nur zu 1/3 verwachsen, Zipfel spreizend

 

Sporn 5 - 7 mm lang, +/- gerade, weniger als halb so lang wie die übrige Krone

 

Kapsel eiförmig

 

Blattrosette aus 7 - 8 Blättern, Blätter 25 - 35 mm lang, 11 - 14 mm breit, eilänglich, am Rand nach oben gebogen, vorne stumpf, klebrig, Frühlings- und Sommerblätter sehen gleich aus (=homophyll)

 

Bilden im Winter Hibernakel (= Dauerformen) aus, welche unterirdisch den Winter überdauern

 

 

 

4        Kronunterlippe mit weißen Flecken


Pinguicula leptoceras Rchb.
(Dünnsporniges Fettkraut)

V - VII,  Quellmoore, nasse Felsen (500 - 2500 m)
                Rofenhöfe im Venter Tal, Österreich, ca. 2000 m ü.M. (22.07.2012)

Synonyme:
Weißgeschecktes Fettkraut
Pinguicula vulgaris subsp. leptoceras (Rchb.) Arcang., Pinguicula hellwegeri Murr

English name:
Southern Butterwort

Nom francais:
Grassette à éperon étroit

Nome italiano: 
Erba unta bianco-maculata

Weltweite Verbreitung:
Austria, Switzerland
Italy (Aosta, Piemont, Lombardei, Südtirol, Trentino, Venetien, Friaul)
France (Savoie, Hautes- Alpes, Alpes-de-Haute- Provence, Alpes- Maritimes, Arriege)

2n = 32

Kein Vorkommen in Deutschland. Die Vorkommen in Tirol und Salzburg sind jedoch nicht weit von der deutschen Grenze entfernt.

Etymologie:
- Pinguicula: Verkleinerungsform von pinguis = fett (glänzende Blätter)
- leptoceras: dünnhornig

 

 

Pflanze 5 - 15 cm groß
Blattrosette mit 1 - 6 blattlosen Schaäften

Krone 16 - 25 mm, dunkel blauviolett, Oberlippe 2- teilig, viel kleiner als die Unterlippe, Unterlippe 3- teilig, weiße Flecken auf der Unterlippe meist sehr groß, ohne dunkle Aderung, 

Blütenstiele und Kelch drüsig

Kelchoberlippe 3- teilig, mit dreieckige, soitzen Zipfeln, Mittelzipfel meist deutlich größer als die beiden seitlichen, Kelchunterlippe meist bis zum Grund in 2 Zipfel gespalten

Sporn 4 - 7 mm lang, +/- gerade, weniger als halb so lang wie die übrige Krone

Kapsel kugelig

Blattrosette aus 5 - 8 Blättern,
Blätter 25 - 40 mm lang, 10 - 16 mm breit, eilänglich, vorne spitz oder stumpf, klebrig

Bilden im Winter Hibernakel (= Dauerformen) aus