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Viola - Kelchblätter spitz, Blüten +/- hellblau, Stängel beblättert, 
Blattspreite im Umriss eiförmig, am Grund herzförmig, Grundblattrosette fehlend

(Viola canina agg.)

Vorkommen: Trockenrasen, Heiden
Pflanze bis 15 cm hoch, Krone quadratisch, ca. 10 mm lang
Nebenblätter der oberen Stängelblätter 5 - 10 mm lang
Blätter dunkelgrün, +/- dreieckig
> 1

Vorkommen: Waldwege, Moorwiesen
Pflanze bis 40 cm hoch, Krone rechteckig, ca. 18 mm lang
Nebenblätter der oberen Stängelblätter 10 - 20 mm lang
Blätter hellgrün, länglich eiförmig
> 2

 

1     Pflanze bis 15 cm groß, Nebenblätter der oberen Stängelblätter 5 - 10 mm lang, Krone quadratisch


Viola canina L.
(
Hunds- Veilchen)

V - VI, Magerrasen, Heiden
             Habelstein (Gipfel), Rhön, Hessen, ca. 700 m ü.M. (31.05.2009)
             Pfaffenhausen, Pfaffenhauser Moos, Bayern, 550 m ü.M. (01.05.2012)

Synonyme:
Viola acuminata Ledeb.

English name:
Dog Violet

Nom francais:
Violette des chiens

Nome italiano: 
Viola selvatica

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet, aber meist nur zerstreut, Südwesten regional stark zurückgehend 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: 3 (gefährdet), Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: 3 (gefährdet), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: 3 (gefährdet), Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Italy, Sardinia, Malta, 
Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Serbia & Kosovo, Macedonia, Albania, 
England, Ireland, Belgium, Denmark, Netherlands, Norway, Sweden, Finland, Faroer Isl., Iceland, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Turkey, Crimea, Baltic States, Russia, Ukraine, Iran

Etymologie:
- Viola: lat. "Veilchen" oder "violett"
- canina: Hund (die Art hat eine weite Verbreitung, ist also "hundsgemein")

Viola canina kommt im Gegensatz zu Viola montana in offenen Lebensräumen (Heiden, Böschungen, Magerrasen, Haine) vorwiegend nördlich der Donau vor, bildet im Bereich der Donau aber Hybride mit Viola montana. Ist der Sporn rein weiß, wasserfarben oder gefleckt sind Hybriden mit verwandten Arten in Betracht zu ziehen.

 

 

 

Pflanze klein (5 - 15 cm groß)
liegend oder aufsteigend, ohne  grundständige Blätter


hier: ungewöhnlich mastige Pflanze

Blüten hell blauviolett (etwas dunkler als bei Viola montana), im Umriss quadratisch

Sporn gelblich- grün oder gelblich- weiß, meist gerade
+/- dicklich, 1 - 2 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel

Kelchblattanhängsel deutlich ausgeprägt, aber kürzer als der Sporn, Vorblätter deutlich oberhalb der Mitte


Photo und copyright Matthias Kellner

Kapsel stumpf


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Nebenblätter der oberen Stängelblätter 5 - 10 mm lang, schmal lanzettlich, mit wenigen dicken, langen Fransen

Mittlere Stängelblätter 1,2 - 2 mal länger wie breit,
im Umriss dreieckig, am Grund +/- herzförmig

Blätter dunkelgrün, rundlicher wirkend als bei Viola montana, gegen die Spitze sind die Blattränder konvex d.h. nach außen gewölbt, Blattstiele undeutlich geflügelt

 

 

2       Pflanze bis 40 cm groß, Nebenblätter der oberen Stängelblätter 10 - 20 mm lang, Krone rechteckig

Sporn schlank, stark aufwärtsgebogen, deutlich ausgerandet
2 - 3 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel
> 3


Photo und copyright Michael Hassler

Sporn meist gerade, 
1 - 2 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel
> 4

 

3       Sporn schlank, stark aufwärtsgebogen, deutlich ausgerandet, 2 - 3 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel


Viola schultzii Billot
(
Schultz'- Veilchen)


Photo und copyright Michael Hassler

V - VI,  Torfige Böden, Moorwiesen
               Gottmadingen, Baden- Württemberg (Michael Hassler 01.05.2013)

Synonyme:
Viola canina ssp schultzii (Billot) Döll (Name bei Kew und Tela Botanica)
Viola montana ssp. schultzii (Billot) Janch.

English name:
Schultz's Violet

Nom francais:
Violette de Schultze

Nome italiano: 
Viola selvatica di Schultz

Verbreitung in Deutschland:
Altfunde nördliche Oberrheinebene, Bodensee (Eriskircher Ried), Langenauer Ried, Thüringen

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 1 (vom Aussterben bedroht), 
Baden-Württemberg: 1 (vom Aussterben bedroht), 
Bayern: 0 (ausgestorben)

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria, Switzerland
France, Italy, Serbia & Kosovo, 
Hungary, Poland, Romania

Etymologie:
- Viola: lat. "Veilchen" oder "violett"
- schultzii: benannt nach Friedrich Wilhelm Schultz (1804 - 1876), deutscher Apotheker und Botaniker

Der Artrang und selbst der Rang einer Unterart ist umstritten. Viola schultzii unterscheidet sich von Viola montana  nur durch einen stark nach oben gebogenen, fast gespaltenen Sporn und durch das Vorkommen in Moorwiesen. In Kultur konnten durch sehr nasse Topfkultur einer Viola montana aus einem Nadelwald (Mertinger Forst) Pflanzen mit diesem als Differentialmerkmal beschriebenen hochgebogenen Sporn erzielt werden. (aus Höcker "Veilchen Exkursion der GEFD am 17./18.Mai 2008")

 

 

 

Pflanze 10 - 30 cm groß


Photo und copyright Michael Hassler

Blüten blassblau


Photo und copyright Michael Hassler

Sporn gelblich grün bis gelblich- weiß, schlank, stark aufwärtsgebogen, 
2 - 3 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel
Vorblätter deutlich oberhalb der Mitte


Photo und copyright Michael Hassler

Sporn ausgerandet bis gespalten


Photo und copyright Michael Hassler

Blätter hellgrün, lang gestielt, ca. 2 x länger als breit, 
im Umriss länglich, Nebenblätter der oberen Stängelblätter 10 - 15 mm lang


Photo und copyright Michael Hassler

 

 

4       Sporn meist gerade, 1 - 2 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel


Viola ruppii All.
(
Berg- Veilchen)

V - VI,  Waldränder, Waldwege
              Mertingen, Mertinger Forst, Waldweg, Bayern, 427 m ü.M. (17.05.2012)

Synonyme:
Viola montana non auct. L.,
Viola canina ssp. montana auct. non (L.) Hartm.
Viola canina subsp. ruppii (All.) Schübl. & G. Martens, Viola nemoralis Kütz.

English name:
Heath Dog Violet

Nom francais:
Violette de Rupp, Violette des montagnes

Verbreitung in Deutschland:
Selten Oberschwaben, Voralpenland, westliche Alpen; Einzelfunde Eifel, Hochsauerland, NO-Harz, Vogtland, SW-Frankenalb, S-Bayerischer Wald; Altfunde Thüringen, Mainfranken 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: G (gefährdet, Status unklar), Bayern: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, ?Italy
Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, 
England, Ireland, Belgium, Netherlands, Denmark, Norway, Sweden, Faroe Isl.,  Iceland,
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Turkey, Russia, Ukraine, Estonia, Belarus, Moldavia, Kazakhstan, Uzbekistan, Estonia, Latvia, Lithuania, Armenia

Etymologie:
- Viola: lat. "Veilchen" oder "violett"
- montana: Berg
- ruppii: benannt nach Heinrich Bernhard Rupp (1688 - 1719), deutscher Botaniker

Im Rothmaler 21. Auflage (2017) heißt die Sippe noch Viola montana L. 
Bei Acta Plantarum ist Viola rupii ein Synonym von Viola schultzii.

Viola ruppii kommt in Wäldern vorwiegend südlich der Donau vor, bildet im Bereich der Donau aber Hybride mit Viola canina. Hier kommen dann die Eltern kaum mehr vor.
Ist der Sporn rein weiß, wasserfarben oder gefleckt, sind Hybriden mit verwandten Arten in Betracht zu ziehen

 

 

 

Pflanze 10 - 40 cm groß, nicht buschig wachsend

Blüten blassblau bis fast weiß, 
im Umriss ein hochstehendes Rechteck

Sporn gelblich grün bis gelblich- weiß, ausgerandet, gerade, 
1 - 2 mal so lang wie die Kelchblattanhängsel
Vorblätter deutlich oberhalb der Mitte

Kapsel zugespitzt

Blätter hellgrün, lang gestielt, ca. 2 x länger als breit, 
im Umriss länglich, gegen die Spitze sind die Blattränder gerade oder sogar konkav

Nebenblätter der oberen Stängelblätter 20 mm lang,
krautiger als bei Viola canina, mit großen Zähnen